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FIA Reglement Fahrzeuge 2017

F1 Infos

Technisches Reglement Änderungen 2017

In den letzten Jahren war Detailarbeit angesagt. Um Änderungen am Design der Autos zu erkennen, musste man schon genauer hinsehen. Nun folgt der Cut: Mit einer "Macho-Kur" soll die Formel 1 wieder brachialer aussehen, deutlich schneller werden und an alte Zeiten erinnern.

Design:
Das Motto der neuen Formel-1-Boliden? Breite! Breite! Breite! 20 Zentimeter gewinnen die Chassis links und rechts insgesamt dazu, maximal zwei Meter Breite macht das im Ganzen. Auch Front- (15cm) und Heckflügel (20cm) werden breiter. Zwischen Vorder- und Hinterachse dürfen von nun an 1,60 Meter Platz sein. Darüber hinaus wird der Heckflügel deutlich tiefer angebaut. Alles für ein aggressiveres Aussehen.

Das Mindestgewicht wird dabei um 20 auf insgesamt 722 Kilogramm angehoben. Der aerodynamisch Clou der Änderungen? Es wird deutlich mehr Abtrieb erzeugt, die Kurvengeschwindigkeiten werden steigen. Die Rundenzeiten sinken Schätzungen zufolge um vier bis fünf Sekunden pro Runde. Das Fahren soll wieder anstrengender werden.

Reifen:
Dass die Autos im kommenden Jahr so schnell sein werden, liegt auch an den neuen Reifen. Für die Regelmacher gilt hier erneut: Breiter ist gleich besser. Um 25 Prozent legen die Pirellis daher zu. Konkret heißt das, dass die Gummis an der Vorderachse von 245 auf 305 Millimeter und an der Hinterachse von 325 auf 405 Millimeter wachsen. Mit diesen wuchtigen Maßen hat jeder Reifen deutlich mehr Auflagefläche. Ein deutliches Grip-Plus ist garantiert.
Problem: Pirelli konnte seine Reifen bisher nicht an den neuen Formel-1-Wagen testen, einzig Probefahrten in überarbeiteten Alt-Modellen waren für die Italiener möglich. Eine 100 prozentige Gewissheit, wie die Pneus arbeiten, hat also niemand. Entsprechend geht Pirelli zu Saisonbeginn wenig Risiko: Bei den ersten fünf GPs schreibt der Hersteller die Reifenkontigente vor. Für alle Teams gibt es sieben Satz der weichen, vier der mittleren und zwei der härtesten Mischungen.

Antriebseinheit:
Weil die 2014 eingeführten V6-Hybrid-Motoren unsägliche Kosten verursachen und bei Teams wie Red Bull im Vorjahr für viel Ärger sorgten, eröffnete die FIA eine Ausschreibung für Alternativmotoren. Ohne Erfolg, alle Bewerbungen wurden abgewiesen.
Entsprechend ändert sich für 2017 verhältnismäßig wenig bei den Antrieben. Die vielleicht wichtigste Anpassung: Das Token-System ist endgültig beerdigt. Während die Antriebseinheiten bisher nur begrenzt weiterentwickelt werden durften, sind die Hersteller um Mercedes, Ferrari, Renault und Honda jetzt frei in ihren Fortschrittsprozessen.
Weil man davon ausgeht, dass die neuen Autos mehr Benzin verbrauchen, wird das zulässige Spritlimit pro Rennen auf 105 Kilogramm erhöht (zuvor 100 kg). Darüber hinaus werden die Kundenkosten um eine Millionen Euro pro Jahr gesenkt, sodass nun noch 17 Millionen für eine Saison fällig sind. 2018 fallen nochmal drei Millionen weg. Zudem soll die die Zahl der erlaubten Einheiten pro Saison gesenkt werden.
Die Möglichkeit, dass ein Rennstall keinen Motor erhält - so wie es Red Bull 2015 drohte -, gibt es nicht mehr. Der Hersteller mit den wenigsten Kundenteams muss ein motorloses Team ausstatten. Der Vertrieb von alten Power-Units ist gestattet, vorausgesetzt dass diese mit den neuen Modellen mithalten können. Davon profitiert allen voran Sauber, das die 2016er-Motoren von Ferrari erhält. Toro Rosso kehrt zu Renault-Aggregaten zurück.

Sportliches Reglement

Das viel diskutierte Funkverbot hoben die F1-Verantwortlichen schon während der 2016er-Saison nahezu gänzlich auf. Auch die sogenannte "Verstappen-Richtlinie", mit der ein Spurwechsel beim Anbremsen verboten wird, fand bereits ihren Eintrag in die Regelbücher. Der Fokus für 2017 lag daher auf einem der größten Kritikpunkte in diesem Jahr.

Reifen-Tests:

Dicke Dinger sind Pflicht! Dicke, fette Brocken! Mercedes darf endlich die neuen Reifen für 2017 testen. Der Unterschied zu den aktuellen Pneus ist gewaltig
Die neuen Hinterreifen nehmen um 8 Zentimeter zu - von 325 auf 405 Millimeter. Und vorne? Da sind's immer 6 Zentimeter - 305 Millimeter ist dann der Standard
Auch von vorne sehen die Walzen deftig breit aus.
Weil weder Rosberg noch Hamilton das neue Schwarze Gold testen wollten, darf Pascal Wehrlein im 2015er-Mercedes ran. Vor allem die Hinterreifen wirken mächtig!
Nächstes Jahr sollen die Autos rund vier Sekunden schneller werden. Nachdem Vettel und Gutierrez bereits im August für Ferrari testen durften, übt sich nun auch der Iceman auf den neuen Pirellis.

Startprozedere:

Wenn Bernd Mayländer künftig auf die Strecke fährt, wird es anschließend keinen fließenden Re-, sondern einen stehenden Start geben. Ursprünglich war diese Regeländerung nur für Safety-Car-Starts im Regen geplant, nun soll nach jeder SC-Phase das Rennen komplett neu aufgenommen werden.
Der im Rahmen des Abu-Dhabi-GPs öffentlich gewordene Plan von Force India hat allerdings noch einige Hürden vor sich: Bei so einer spontanen Regelanpassung bedarf es Einstimmigkeit aller Beteiligten. Der Vorschlag muss von der Strategiegruppe, dem FIA-Weltrat und der Formel-1-Kommission durchgewunken werden.
Stehende Starts: In diesem Jahr regnete es bei genau drei Rennen: in Monaco, England und Brasilien. Jedes Mal startete das Feld hinter dem Safety Car. Der vermeintlich spannendeste Part des Wochenendes wurde den Fans so verwehrt. Dass da Kritik an der Rennleitung entsteht, ist logisch. Nun soll Abhilfe geschafft werden.

Antriebseinheit:
Eine Rückversetzung von insgesamt 55 Startplätzen kassierte Lewis Hamilton beim Großen Preis von Belgien. Zumindest offiziell. De Facto musste der dreimalige Weltmeister lediglich vom letzten, also dem 22. Platz starten.
Der Grund? Mercedes wechselte bei Hamiltons Boliden gleich doppelt die Einheiten der Power-Unit. Damit nutzen die Silberpfeile ein Schlupfloch. Statt zusätzlicher Strafen hatte der Engländer plötzlich drei frische Triebwerke für die restliche Saison.
Solche Kniffs sind ab 2017 nicht mehr möglich. Sollte ein Fahrer künftig bei einem GP mehrere Antriebselemente wechseln, darf nur noch das letzte getauschte Teil bei den nächsten Rennen straffrei verwendet werden.

Änderungen 2016

Rennstrecken

Der Große Preis von Deutschland wird in den Rennkalender zurückkehren, nach einem Jahr Pause wird wieder ein Rennen auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg ausgetragen. Nachdem das Rennen lange Zeit unter dem Namen Großer Preis von Europa geplant war, findet erstmals in dieser Saison ein nun Großer Preis von Aserbaidschan genanntes Rennen auf der neuen Rennstrecke in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku statt.
Außerdem werden sich zwei Termine ändern. Der bisher zu Beginn der Saison ausgetragene Große Preis von Malaysia wechselt in die zweite Saisonhälfte, der Große Preis von Russland wechselt vom Ende der europäischen Rennen an den Anfang der europäischen Grands Prix.

Technisches Reglement

Alle Fahrzeuge müssen mit bis zu zwei zusätzlichen Auspuffrohren ausgestattet sein, durch die die Abgase des Wastegate des Turboladers strömen. Hiermit soll die geringe Lautstärke der 2014 eingeführten Turbomotoren erhöht werden, ohne dass die Leistung oder der Schadstoffausstoß der Motoren beeinflusst werden. Im Gegensatz zum normalen Auspuffrohr ist die Position der Wastegate-Auspuffrohre nicht reglementseitig festgelegt, so dass diese auch für aerodynamische Zwecke benutzt werden können.
Die Seitenwände für den Cockpitschutz sollen zwei Zentimeter höher gezogen werden als im Vorjahr und sollen dadurch strengere Crashtests überstehen.
Ein Motorenhersteller sollte nach ursprünglicher Planung sämtliche Teams nur noch mit einer einzigen Antriebsspezifikation ausrüsten dürfen. Damit wäre sowohl der Einsatz von Vorjahresmotoren, wie bei Manor im Jahr 2015, als auch der exklusive Einsatz von weiterentwickelten Motoren beim Werksteam des Motorenherstellers, wie bei Mercedes und Ferrari, verhindert worden. Der FIA-Weltrat entschied jedoch in seiner Sitzung am 2. Dezember 2015, Neuhomologationen von Antrieben aus dem Vorjahr zu ermöglichen.
Die Motorenhersteller dürfen in einem gewissen Rahmen Konstruktionsänderungen an den Antriebseinheiten vornehmen. Hierzu wurden den einzelnen Bestandteilen der Antriebseinheit sogenannte Token zugeordnet, die Summe aller Token beträgt 66. Jeder Hersteller darf 32 Token für Modifikationen zur Saison 2016 verwenden, dies entspricht rund 48 Prozent der gesamten Antriebseinheit, die überarbeitet werden darf.
Ferrari wurde, genau wie Mercedes zuvor, gestattet, ein viertes Team mit Motoren zu beliefern. Reglementseitig waren maximal drei Teams erlaubt.
Auch bei Testfahrten müssen die Fahrzeuge jederzeit dem technischen Reglement entsprechen.
Die Kontrollmechanismen der FIA für die Nutzung von Windkanälen und CFD-Berechnungen der Teams wurden verbessert.
Reifenlieferant Pirelli wird auch weiterhin zwei Reifenmischungen für die Rennen bereitstellen, die Verpflichtung zur Verwendung beider Mischungen wurde jedoch aufgehoben. Die Teams können aus dem Kontingent des Reifenherstellers eine dritte Mischung wählen, die im Rennen eingesetzt werden darf. Außerdem bekommen sämtliche Fahrer einen zusätzlichen Satz der weichesten Reifenmischung für den letzten Qualifying-Abschnitt zur Verfügung gestellt. Die Reifenwahl für den jeweiligen Grand Prix außerhalb von Europa muss 14 Wochen vor dem Rennen übermittelt werden. Für alle Grands Prix in Europa genügt es, die Reifenwahl acht Wochen im Voraus zu übermitteln. Wenn die Frist versäumt wird, entscheidet die FIA über die Reifenwahl.

Sportliches Reglement

Die Strafen für den unplanmäßigen Wechsel von Motoren oder Getrieben werden überarbeitet. Findet der Wechsel vor einem Qualifying statt, so ist die Laufleistung der ausgetauschten Teile für die Höhe der Strafe maßgeblich. Falls ein Wechsel erst nach dem Qualifying stattfindet, dann entscheidet der Zeitpunkt der Meldung des Austauschs bei der FIA über die Reihenfolge der Startaufstellung.
Falls ein Fahrer einen Startabbruch verursacht, muss er das Rennen nun aus der Boxengasse aufnehmen, unabhängig davon, ob er die Einführungsrunde bestritten hat oder nicht. Die gleiche Regelung gilt für Rennunterbrechungen und für Fahrer, die mit ihren Fahrzeugen zurück zur Box gefahren sind.
Die Anzahl der Rennen pro Jahr wurde im Oktober 2015 auf mindestens acht und maximal 20 festgelegt. Dies widersprach jedoch dem zu diesem Zeitpunkt veröffentlichten Rennkalender, der 21 Rennen vorsah. Die Maximalanzahl wurde im Dezember 2015 vom FIA-Weltrat auf 21 erhöht.
Das Virtuelle Safety-Car (VSC) kann nun auch im freien Training eingesetzt werden. Außerdem wird das DRS nach dem Ende einer virtuellen Safety-Car-Phase im Rennen sofort erneut freigegeben.

Motorenlieferanten

Renault kündigte im September 2015 an, nicht mehr als Motorenlieferant für Formel-1-Teams zur Verfügung zu stehen. Trotzdem standen Red Bull Racing und die Scuderia Toro Rosso weiterhin bei Renault als Motorenkunden unter Vertrag.
Während Red Bull im Dezember 2015 bekanntgab, 2016 mit Renault-Motoren, jedoch unter dem Namen TAG Heuer, an den Start zu gehen, wechselte Toro Rosso den Motorenhersteller und erhält nun Vorjahresmotoren von Ferrari.
Im Oktober 2015 bestätigte Mercedes, das Manor-Team, das 2015 noch den Ferrari 059/3 mit Entwicklungsstand von 2014 eingesetzt hatte, mit aktuellen Motoren zu beliefern.

Teams

Haas wird mit Saisonbeginn in die Formel-1-Weltmeisterschaft einsteigen. Damit nimmt nach 29 Jahren Pause wieder ein US-amerikanisches Team an der Formel-1-Weltmeisterschaft teil, nachdem beim Großen Preis von Australien 1986 zuletzt das Team Haas gemeldet war. Zwischen den beiden Haas-Rennställen besteht bis auf dem Namen keine Verbindung. Das Team Haas aus den 1980er-Jahren gehörte dem Unternehmer Carl Haas, das Haas F1 Team wird hingegen vom Unternehmer Gene Haas betrieben. Gene Haas ist ebenfalls Teilhaber des NASCAR-Teams Stewart Haas Racing. Daneben bemühte sich ein als Forza Rossa Racing bezeichnetes Team erfolglos um einen Start in der Saison 2016. Auf eine weitere Ausschreibung für zwei Plätze ab 2016 oder 2017 erhielt die FIA bis August 2015 zwei Bewerbungen, beide Bewerber erfüllten die festgelegten Kriterien für neue Teams jedoch nicht. Daher brach die FIA die Ausschreibung ergebnislos ab.
Renault F1 übernimmt das seit mehreren Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindliche Lotus F1 Team und tritt damit erstmals seit dem Jahr 2009 als Werksteam in der Formel-1-Weltmeisterschaft an.

Auszüge aus dem sportlichen Reglement 2013

Teilnahmeberechtigung

An der Formel-1-Weltmeisterschaft dürfen nur Fahrer teilnehmen, die im Besitz einer FIA-Superlizenz sind. Diese wird nach Kriterien der FIA vergeben. Meister von hochrangigen Nachwuchsserien und andere "erwiesene" Nachwuchsfahrer sind aber in der Regel automatisch dafür qualifiziert.
Bei Vergehen im Straßenverkehr, die zum Beispiel zu einem Führerscheinentzug führen, kann die FIA dem betroffenen Fahrer theoretisch auch die Superlizenz aberkennen. In der Praxis werden solche Fälle aber mit Fingerspitzengefühl behandelt.

Anzahl der Rennen
Eine Formel-1-Weltmeisterschaft besteht mindestens aus acht, aber maximal aus 20 Rennen.

Punktesystem
01. Platz: 25 Punkte
02. Platz: 18 Punkte
03. Platz: 15 Punkte
04. Platz: 12 Punkte
05. Platz: 10 Punkte
06. Platz: 8 Punkte
07. Platz: 6 Punkte
08. Platz: 4 Punkte
09. Platz: 2 Punkte
10. Platz: 1 Punkt

Weltmeister ist, wer in der Addition aller Grands Prix einer Saison am meisten Punkte gesammelt hat. Sollte bei den Punkten zwischen zwei oder mehreren Fahrern Gleichheit herrschen, dann entscheidet das jeweils beste Einzelresultat. Ein Sieg sticht also einen zweiten Platz aus, ein zweiter Platz einen dritten, ein dritter einen vierten und so weiter. Sollten alle Resultate komplett identisch sein, bestimmt der Automobilweltverband FIA den Weltmeister nach den ihrer Meinung nach angemessenen Kriterien.
Für die Konstrukteurs-WM werden die Punkte aller Fahrer eines Teams addiert. Bei Punktegleichheit gelten die gleichen Kriterien wie in der Fahrer-WM.

Renndistanz

Für einen Grand Prix wird auf jeder Strecke die geringstmögliche Rundenzahl bemessen, die eine Distanz von 305 Kilometern überschreitet. Für Monaco wird wegen der geringen Durchschnittsgeschwindigkeit eine Ausnahme gemacht. Die maximale Renndauer beträgt zwei Stunden.

Fahrertausch

Während der Saison darf jedes Team bis zu vier Fahrer einsetzen. Fälle "höherer Gewalt" werden normalerweise nicht als Fahrertausch gewertet. Außerdem dürfen an Freitagstrainings (P1 und P2) zusätzliche Fahrer zum Einsatz kommen. Pro Session können aber maximal zwei Fahrer eingesetzt werden.

Testverbot

Zwischen der Woche vor dem ersten Saisonrennen und dem 31. Dezember eines Kalenderjahres sind Testfahrten generell verboten. Pro Kalenderjahr darf jedes Team maximal 15.000 Testkilometer absolvieren.
Ausnahme: Wechselt ein Team während der Saison einen Fahrer ein, der in den vorangegangenen beiden Kalenderjahren an keinem Formel-1-Rennwochenende teilgenommen hat, dann darf ein zusätzlicher Testtag eingelegt werden. Absolviert dieser Fahrer den Testtag, nimmt dann aber doch nicht am Rennen teil, wird dem Team im nächsten Winter ein Testtag gestrichen.
Erlaubt sind auch PR-Fahrten auf eigens dafür zugelassenen Reifen sowie drei Testtage für Nachwuchsfahrer zwischen dem Saisonende und dem 31. Dezember. Daran dürfen jedoch nur Fahrer teilnehmen, die nicht mehr als zwei Grands Prix bestritten haben.
Ebenfalls erlaubt sind vier Geradeaustests zu aerodynamischen Zwecken. Jeder dieser Testtage kann gegen vier Stunden mit 1:1-Modellen im Windkanal eingetauscht werden.

Fahrzeuggewicht

Ein Formel-1-Wagen muss inklusive Fahrer, Öl und Bremsflüssigkeit zu jedem Zeitpunkt auf der Strecke mindestens 640 Kilogramm wiegen. Ausnahmen werden beim Verlust von Fahrzeugteilen gemacht, die durch einen Unfall oder technischen Defekt verursacht wurden.

Reifen

Pirelli (von der FIA ausgewählter Standard-Reifenhersteller bis einschließlich 2013) bietet als Monopolist pro Grand Prix zwei verschiedene Reifenmischungen an. Die weichere davon muss für die Zuschauer ersichtlich gekennzeichnet sein. In den Trainings und im Qualifying steht den Fahrern die Reifenwahl frei, im Rennen muss jede der beiden Mischungen aber für zumindest eine volle Runde zum Einsatz kommen.
Pro Rennwochenende stehen einem Fahrer maximal elf Sätze Trockenreifen (sechs der härteren und fünf der weicheren Gummimischung), vier Sätze Intermediates und drei Sätze Regenreifen zur Verfügung. Ein Reifensatz muss immer aus vier Reifen der gleichen Spezifikation bestehen.
Jeder Fahrer bekommt für den Freitag drei Reifensätze zur Verfügung gestellt, zwei von der härteren und einen von der weicheren Mischung. Ein Satz harter Reifen muss nach dem ersten, die restlichen beiden Sätze nach dem zweiten Training zurückgegeben werden. Für den Rest des Rennwochenendes stehen acht Reifensätze zur Verfügung (vier von jeder Mischung). Vor Beginn des Qualifyings muss ein weiterer Satz von jeder Mischung zurückgegeben werden.
Die Fahrer, die am dritten Qualifying-Abschnitt teilgenommen haben, müssen mit jenen Reifen ins Rennen starten, mit denen sie im dritten Abschnitt ihre schnellste Zeit erzielt haben. Diese Regel entfällt bei einem Regenrennen.
Für den Fall eines Regenrennens stehen jedem Fahrer vier Regen- und drei Extremregenreifensätze zur Verfügung.
Die Regel, dass jede der beiden Trockenmischungen verwendet werden muss, gilt dann natürlich nicht. Dazu muss das Rennen aber vom Rennleiter als Regenrennen deklariert werden.

Startaufstellung

Die Autos stehen nach dem Ergebnis des Qualifyings (inklusive Berücksichtigung etwaiger Rückversetzungs-Strafen) gestaffelt im Acht-Meter-Abstand versetzt zueinander.

Qualifying

Das Qualifying beginnt in der Regel am Samstag um 14:00 Uhr Ortszeit und läuft wie folgt ab: In den ersten 20 Minuten dürfen alle Autos auf die Strecke gehen. Am Ende dieser ersten Session dürfen die sieben langsamsten Fahrer nicht weiter an der Qualifikation teilnehmen. Diese Autos nehmen die letzten sieben Startpositionen (18 bis 24) in der Reihenfolge ihrer gefahrenen Zeiten ein, wobei der schnellste Pilot die 18. Startposition zugewiesen bekommt.
Sollte ein Fahrer im ersten Qualifying keine Zeit erreichen, die innerhalb von 107 Prozent mit der Q1-Bestzeit liegt, ist er nicht berechtigt, am Rennen teilzunehmen. Die Rennkommissare können jedoch eine Ausnahmegenehmigung erteilen, zum Beispiel, wenn ein Fahrer in einem Freien Training eine angemessene Rundenzeit erreicht hat. Sollten mehrere Fahrer mittels Ausnahmegenehmigung zugelassen werden, entscheiden die Rennkommissare über deren Startreihenfolge.
Die Bestzeiten der verbleibenden 17 Autos werden für die zweite Qualifikationseinheit gestrichen. Am Ende der zweiten Session (15 Minuten) scheiden erneut die sieben Langsamsten aus und werden von der dritten Session ausgeschlossen. Diese Autos bilden die Startpositionen elf bis 17. Der Schnellste nimmt den elften Rang ein, der Langsamste den 17. Platz.
Die verbleibenden zehn Autos gehen erneut mit zurückgesetzten Zeiten in den letzten Qualifying-Abschnitt. Die Fahrer haben zehn Minuten Zeit, die Top-10-Startplatzierungen unter sich auszumachen. Der Schnellste gewinnt die Pole-Position.

Ersatzautos
Jedes Team darf nur zwei Autos pro Rennwochenende verwenden. Der Einsatz eines bereitstehenden Ersatzautos, wie er früher üblich war, ist heute nicht mehr gestattet.

Motor- und Getriebewechsel
Pro Rennsaison und Auto darf ein Team maximal acht Motoren verwenden. Für jeden zusätzlich eingesetzten Motor wird der Teilnehmer im nächsten Rennen mit einer Rückversetzung um zehn Positionen in der Startaufstellung bestraft.
Das Getriebe darf nach fünf Rennwochenenden ohne Strafe gewechselt werden. Sollte ein früherer Wechsel fällig werden, wird der Teilnehmer im nächsten Rennen mit einer Rückversetzung um fünf Positionen in der Startaufstellung bestraft.

Nachtanken
Nachtanken während des Rennens ist nicht erlaubt.

Rundenbegrenzung

Es gibt weder im Freien Training noch im Qualifying eine Rundenbegrenzung.

Parc-Ferme-Regel

Die Autos befinden sich von dem Moment an, an dem sie sich im Qualifying das erste Mal auf die Strecke begeben, bis zum Start des Rennens unter Parc-Ferme-Bedingungen, es darf also nicht mehr am Auto gearbeitet werden. Nicht hiervon betroffen sind Reifenwechsel und Tanken. Im Parc Ferme darf an den Autos nicht mehr gearbeitet werden. Lediglich Reparaturen dürfen nach Erlaubnis der Rennleitung durchgeführt werden, die Elektronik darf umprogrammiert werden und der Frontflügel verstellt werden. Entsprechend eines detaillierten FIA-Katalogs sind auch weitere kleine Arbeiten erlaubt.

Start

30 Minuten vor dem Beginn der Aufwärmrunde wird die Boxengasse geöffnet. Die Fahrer haben 15 Minuten Zeit, um ihre Startplätze einzunehmen. Wer das Zeitlimit überschreitet, muss das Rennen hinter dem Feld aus der Boxengasse aufnehmen.
Bis fünf Minuten vor der Aufwärmrunde müssen die Reifen aufgezogen sein. Eine Minute vor der Aufwärmrunde werden die Motoren angelassen und 15 Sekunden davor müssen alle Mechaniker die Startaufstellung verlassen haben. Ansonsten droht eine Strafe.
Um punkt 14:00 Uhr (Startzeit kann bei einigen Rennen, zum Beispiel auch witterungsbedingt, abweichen) setzt sich das Feld zur Formationsrunde in Bewegung. Während der Formationsrunde ist Überholen verboten. Einzige Ausnahme: Fährt ein Fahrer mit Verzögerung beim Vorstart los und wurde nicht vom gesamten Feld überholt, darf er seine ursprüngliche Startposition wieder einnehmen. Andernfalls muss der Fahrer vom letzten Startplatz starten. Das gleiche gilt für Fahrer, die einen Startabbruch provoziert haben.
Nach jedem Startabbruch erfolgt ein Neustart. Das Rennen wird wegen der zusätzlichen Formationsrunde um eine Runde verkürzt. Im Fall schweren Regens ist es möglich, das Rennen hinter dem Safety-Car zu starten.
Bei einem normalen Start gehen, sobald das letzte Fahrzeug in der Startaufstellung steht, nacheinander die fünf Lampen der Startampel im Sekundentakt an. Startsignal ist, wenn alle Lampen erlöschen. Signalisiert ein Fahrer im Feld Probleme, wird die Startprozedur unterbrochen. Dies wird durch gelbe Flaggen an der Boxenmauer und ein Blinklicht auf der Startampel angezeigt.

Safety-Car

Wenn der Rennleiter das Safety-Car auf die Strecke schickt, wird dies rund um den Kurs mit "SC"-Zeichen signalisiert. Fahrzeuge, die gegebenenfalls zwischen dem Safety-Car und dem Führenden liegen, werden vorbeigewinkt und können hinten zum Feld aufschließen. Die Box darf während einer Safety-Car-Phase angesteuert werden, allerdings nur unter Einhaltung eines Geschwindigkeitslimits. Ebenso dürfen Fahrer von hinten auf das Feld hinter dem Safety-Car aufschließen. Allerdings muss auch hierfür ein Geschwindigkeitslimit eingehalten werden. Dieses wird den Fahrern in Form von Richtsektorenzeiten auf das Display geblendet. Verstößt ein Fahrer gegen das Limit, droht ihm eine Strafe.
Das Safety-Car kann, um beispielsweise eine Gefahrenzone auf der Start- und Zielgeraden zu umgehen, auch durch die Boxengasse fahren. Auch in diesem Fall müssen die Fahrzeuge dem Safety-Car folgen. Ein Anhalten vor der eigenen Box ist jedoch ausdrücklich gestattet.
In der Runde, bevor das Safety-Car wieder in die Boxengasse einschert, wird als Signal für die Piloten das Warnlicht ausgeschaltet.

Rennabbruch

Wird das Rennen in den ersten zwei Runden abgebrochen, erfolgt ein Neustart. Sind zwischen zwei Runden und 75 Prozent der Renndistanz gefahren, wird das Rennen neu gestartet. Der zweite Start erfolgt dann unter Safety-Car-Regeln: Die Autos starten in der Reihenfolge des Abbruchs des ersten Rennens; die Zeitrückstände werden nicht berücksichtigt, es sei denn, sie betragen mehr als eine Runde.
Sollte ein Neustart nicht möglich sein, werden halbe Punkte vergeben. Bei einem Abbruch nach mehr als 75 Prozent der Gesamtdistanz wird die volle Punktzahl vergeben.

Wertung bei Ausfall eines Fahrers

Hat ein Fahrer zum Zeitpunkt seines Ausfalls mindestens 90 Prozent der Renndistanz absolviert, wird er gewertet und ist theoretisch auch berechtigt, Punkte zu sammeln..

Zeitstrafen

Die Rennleitung hat die Möglichkeit, einen Fahrer für ein Vergehen auf drei Arten zu bestrafen: eine Durchfahrtsstrafe durch die Boxengasse, bei der nicht vor der eigenen Box gehalten werden darf, eine Zehn-Sekunden-Strafe, bei der der Fahrer vor seiner Box zehn Sekunden lang stehen muss, oder eine Rückversetzung um zehn Startplätze beim nächsten Rennen. Eine Strafe ist innerhalb von drei Runden nach Bekanntmachung anzutreten. Sollte eine der ersten beiden Strafen in den letzten fünf Runden eines Rennens oder erst nach dem Rennen ausgesprochen werden, so werden auf die Gesamtzeit des Fahrers 25 Sekunden als Strafe addiert.

Geschwindigkeitsbegrenzung

Das Geschwindigkeitslimit in der Boxengasse im Qualifying und Rennen beträgt 100 km/h. Sollte eine Strecke eine besonders enge Boxengasse haben, so kann das Geschwindigkeitslimit jedoch gesenkt werden. Dies ist zum Beispiel in Monaco notwendig. Zuwiderhandlung wird im Rennen mit Zehn-Sekunden-Zeitstrafen geahndet, im Training mit Geldstrafen - 250 Euro pro km/h.
Auszug aus dem technischen Reglement

Motor

In der Formel-1-Weltmeisterschaft sind Viertaktmotoren mit maximal 2,4 Litern Hubraum, acht Zylindern und vier Ventilen pro Zylinder zugelassen. Der Zylinderbank-Öffnungswinkel ist mit 90 Grad vorgeschrieben, ebenso wie der Bohrungsdurchmesser von 98 Millimetern. Turbinen, Wankelmotoren oder Aufladung sind verboten. Es wird ein Mindestgewicht von 95 Kilogramm vorgeschrieben. Ebenfalls festgelegt ist der Schwerpunkt des Motors. Untersagt sind variable Auspufflängen und Lufteinlässe und ovale Kolben. Pro Saison und Auto dürfen acht Motoren verwendet werden. Reparaturen an Zusatzaggregaten des Motors, wie der Ölpumpe, sind erlaubt. Ein zusätzlicher Motorwechsel wird mit dem Zurückversetzen des Fahrers in der Startaufstellung um zehn Plätze bestraft.
Seit der Saison 2007 sind die Motoren homologiert; Weiterentwicklung ist seither nur noch in der Peripherie des Motors erlaubt oder um Zuverlässigkeitsmängel zu beseitigen, doch nicht zur Steigerung der PS-Leistung. Die maximale Drehzahl beträgt 18.000 Umdrehungen pro Minute.
Zudem akzeptiert die FIA die Motoren aus Kostengründen nicht mehr als leistungsdifferenzierendes Merkmal. Sollte ein Motorenhersteller, warum auch immer, einen deutlichen Leistungsnachteil haben, kann ihm in Ausnahmefällen das Nachrüsten auf das Niveau der Konkurrenz gestattet werden.

Energierückgewinnung

Seit 2009 dürfen Systeme zur Rückgewinnung von Energie eingesetzt werden. Diese bezeichnet man als KERS (Kinetic Energy Recovery System). KERS speichert rückgewonnene Energie bis zu einer Kapazität von maximal 300 kj. Pro Runde darf KERS mittels Knopfdruck so oft aktiviert werden, bis die maximale Energie von 300 kj verbraucht ist. Nach Überfahren der Ziellinie darf für die aktuelle Runde wieder 300 kj abgerufen werden. Dies bringt für einen Zeitraum von sieben Sekunden zusätzliche Leistung von bis zu maximal 82 PS.

Motorsteuerung

Formel-1-Motoren verfügen über ein "Anti-Stall-Programm", um das Abwürgen des Motors bei einem Dreher zu verhindern. Es muss so programmiert sein, dass der Motor nach spätestens zehn Sekunden abgestellt wird, sollte der Fahrer in dieser Zeit nicht wieder in den Fahrmodus zurückgewechselt haben.

Elektronik

Elektronische Fahrhilfen sind nicht gestattet. Gewährleistet wird dies durch eine Standardelektronik, die von McLaren Electronic Systems (MES) und Microsoft zur Verfügung gestellt wird.

Kraftstoff

Die Formel-1-Boliden müssen mit von der Tankstelle bekanntem Super-Plus-Benzin fahren. Weitere Zusätze sind nur sehr begrenzt gestattet.

Antrieb

Erlaubt sind maximal zwei angetriebene Räder. Ein Rückwärtsgang ist Vorschrift. Die Anzahl der Gänge kann von vier bis sieben variieren.

Mindestgewicht
Inklusive Fahrer, Bekleidung und allen Flüssigkeiten darf ein Mindestgewicht von 640 Kilogramm zu keinem Zeitpunkt des Rennwochenendes, an dem sich das Auto auf der Strecke befindet, unterschritten werden.

Räder/Reifen

- Dimensionen
Für die Hinterräder beträgt die minimale Breite 365 Millimeter, die maximale Breite 380 Millimeter. Für die Vorderräder gelten eine minimale Breite von 305 Millimetern und eine maximale Breite von 355 Millimetern. Der maximale Raddurchmesser ist mit 660 Millimeter für Trockenreifen und 670 Millimeter für Regenreifen festgeschrieben.
- Profil
Trockenreifen (Slicks) müssen seit 2009 kein Profil beziehungsweise keine Rillen mehr aufweisen.
- Radsicherung
Jeder Radträger wird mit zwei Kabeln gesichert. Die Befestigung muss Kräften von zehn Tonnen pro Kabel, 20 Tonnen pro Rad standhalten.

Cockpit

Aus Sicherheitsgründen muss das Cockpit so dimensioniert sein, dass der Fahrer es innerhalb von fünf Sekunden verlassen kann. Die maximal erlaubte Zeitspanne zum Verlassen des Cockpits und Aufstecken des Lenkrades beträgt zehn Sekunden. Die Dicke des Kopf- und Nackenschutzes muss 75 Millimeter betragen. Die Länge des Cockpits beträgt 850 Millimeter. Der vordere Fußraum muss ausgepolstert sein. Die Mindestdicke beträgt 25 Millimeter.

Chassis

Die maximale Breite des Autos beträgt 180 Zentimeter. Zwischen den Achsen darf die Chassisbreite 140 Zentimeter nicht übersteigen. Die maximale Höhe des Autos beträgt 95 Zentimeter, gemessen vom tiefsten Punkt des Fahrzeugs beziehungsweise dessen Referenzebene.

Verstellbarer Heckflügel (DRS)

Zum Zwecke des Überholens kann ein Fahrer die vordere Querplatte seines Heckflügels mittels Knopfdruck um 50 Millimeter anheben oder absenken, um den Luftwiderstand zu verringern und anschließend wieder zu erhöhen. Die Einsatzmöglichkeiten dieses "Boost-Buttons" sind aber limitiert und genau geregelt.
Verstellbare Frontflügel sind nicht mehr erlaubt.

Unterboden

Die Holzplatte im Zentrum des Unterbodens muss eine Breite von 30 Zentimetern und eine Dicke von zehn Millimetern aufweisen. Die maximale Toleranz beträgt einen Millimeter.

Änderungen 2014

Rennstrecken

Der Große Preis von Russland wird 2014 zum ersten Mal ausgetragen und findet in Sotschi statt.
Der Große Preis von Österreich (Spielberg) kehrt in den Rennkalender zurück. Der Große Preis von Deutschland wechselt turnusmäßig vom Nürburgring zum Hockenheimring Baden-Württemberg.
Der Große Preis von Indien und der Große Preis von Korea wurden aus dem Kalender gestrichen.
Zwischenzeitlich waren zudem die Großen Preise von Jersey (Weehawken) und Mexiko (Mexiko-Stadt) für die Saison 2014 geplant gewesen. Beide Rennen wurden aber nicht in den endgültigen Kalender aufgenommen.

Technisches Reglement

Antrieb
Von der Saison 2014 an werden V6-Turbo-Motoren mit 1,6 Litern Hubraum verwendet, diese lösen die seit der 2006 verwendeten 2,4-Liter-V8-Motoren ab. Der Zylinderbankwinkel wird 90° betragen. Der maximale Treibstoff-Durchfluss ist auf 100 kg/h und der Treibstoffverbrauch pro Rennen auf 100 kg limitiert.
Die Motoren sind bis zum Ende der Saison 2020 homologiert. Jeder Motorenhersteller darf bis zu vier Teams mit Motoren ausrüsten. Da die Entwicklung der neuen Motoren äußerst kostspielig ist, beschloss Motorenhersteller Cosworth, keinen V6-Motor zu entwickeln und sich damit am Ende der Saison 2013 aus der Formel 1 zurückzuziehen.
Ein Energy Recovery System ersetzt das KERS, das bislang ausschließlich über eine elektromotorische Bremse verfügte. Das ERS besteht aus der bisherigen kinetischen Energierückgewinnung (ERS-K) und wird durch ein zusätzliches System ergänzt (ERS-H), das Abwärme vom Motor über den Turbolader zur Energiegewinnung nutzt und ebenfalls die Batterien lädt. Das gesamte ERS darf je Runde maximal 4 MJ pro Runde abgeben – zehnmal mehr als die bisherigen 400 kJ. Entsprechend der Limitierung der Gesamtleistung des ERS auf 120 kW (~163 PS) und der maximalen Energieabgabe von 4 MJ pro Runde wird die Einsatzdauer damit auf etwa 33 Sekunden angehoben. Da das jetzt noch stärkere ERS-K eine ständige Anpassung der Bremsbalance erfordert, dürfen die Teams elektronische Bremskontrollen für die Hinterräder einsetzen.
Renault kündigte an, beim Motor für die Saison 2014 über einen Generator an der Welle des Turboladers Energie zu gewinnen, die sowohl zur Beschleunigung des Fahrzeugs als auch zum Beschleunigen der Turboladerwelle genutzt wird, um das Turboloch bis zum Einsetzen des vollen Drehmoments zu überwinden.
Eine Motoreneinheit wird in sechs verschiedene Module gegliedert: Neben dem Verbrennungsmotor selbst sind dies die beiden Generatoren ERS-K und ERS-H, der Energiespeicher, der Turbolader und die Steuerungselektronik. Im Verlauf einer Saison dürfen von jedem dieser sechs Module jeweils fünf Exemplare verwendet werden. Benötigt ein Fahrer während einer Saison ein weiteres Exemplar eines Moduls, wird er beim nächsten Rennen in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten versetzt. Jeder weitere Einsatz eines sechsten Exemplars hat dann jedoch nur noch eine Rückversetzung um fünf Plätze zur Folge. Beim Austausch von allen sechs Modulen muss das Fahrzeug beim nächsten Rennen aus der Boxengasse starten.
Ein Getriebe muss ab der Saison 2014 sechs Rennwochenenden überstehen. Damit wurde die Laufzeit eines Getriebes um einen Grand Prix verlängert. Die Anzahl der Vorwärtsgänge wird von sieben auf acht erhöht. Die Übersetzung darf während der Saison nicht mehr verändert werden.

Mindestgewicht

Da die neuen Motoreneinheiten schwerer sind, wird das Gesamtgewicht der Fahrzeuge inklusive Fahrer um 48 kg auf nun 690 kg erhöht. Allerdings werden die Motoreneinheiten schwerer als ursprünglich erwartet, so dass die schwersten Fahrer ihr Gewicht reduzieren müssen, damit sie gemeinsam mit dem Fahrzeug nicht oberhalb des Mindestgewichtes liegen und konkurrenzfähig sind. Dies sorgte für massive Kritik im Vorfeld der Saison 2014. Für die Saison 2015 wurde beschlossen, das Gewichtslimit um weitere 10 kg auf dann 700 kg anzuheben. Die Einführung des erhöhten Mindestgewichts bereits für die Saison 2014 wurde ebenfalls diskutiert, jedoch kam die für eine Regeländerung notwendige Zustimmung aller elf Teams nicht zustande.
Im Januar 2014 wurde bekannt, dass aufgrund der schwereren Pirelli-Reifen das Mindestgewicht für die Saison 2014 von 690 auf 691 kg und für die Saison 2015 von 700 auf 701 kg erhöht wird.

Aerodynamik

Die Spitze der Fahrzeugnase darf statt der bisherigen 550 mm nur noch maximal 185 mm über dem Boden sein, also kaum höher als der Frontflügel. Damit kehrt die Formel 1 zu den tiefen Nasen zurück, wie sie bis Mitte der 1990er Jahre üblich waren. Außerdem wird die Breite des Frontflügels von 180 cm auf 165 cm verringert. Auch die Höhe des Monocoques wird reduziert. Die Maximalhöhe bleibt zwar weiterhin bei 625 mm, diese Höhe darf aber nicht mehr über die gesamte Länge beibehalten werden, am Übergang zur Fahrzeugnase beträgt die Maximalhöhe nun 525 mm.
Es ist nur noch ein einzelnes Abgasendrohr vorgesehen, das so positioniert ist, dass die Abgase nicht mehr den Heckdiffusor anblasen und so Abtrieb erzeugen können.
Die Windkanalstunden sowie CFD-Berechnungen werden zur Saison 2014 aus Kostengründen reduziert. Ebenfalls aus Kostengründen werden die Crashstrukturen an der Fahrzeugseite vereinheitlicht.

Sportliches Reglement

Die seit 2008 verbotenen Testfahrten während der Saison sind ab 2014 begrenzt wieder erlaubt. In Europa wird es nach vier Rennen in der folgenden Woche jeweils zwei Testtage geben. Einhergehend mit der Einführung dieser acht Testtage werden die Young Driver Days sowie die Testfahrten zu PR-Zwecken abgeschafft.
Die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse wird aus Sicherheitsgründen modifiziert. In Melbourne, Monaco und Singapur beträgt die Höchstgeschwindigkeit 60 km/h, auf allen Rennstrecken generell 80 km/h. Ebenfalls zur Erhöhung der Sicherheit müssen ab 2014 alle Mitglieder der Boxencrew einen Helm tragen. Nachdem Mark Webber beim Großen Preis von Deutschland 2013 unmittelbar nach einem Boxenstopp das nur unzureichend befestigte rechte Hinterrad verloren und damit einen Kameramann getroffen hatte, der daraufhin in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste, wurden diese Regeln bereits während der Saison 2013 eingeführt.
Ab 2014 werden Fahrer für Vergehen auf der Rennstrecke mit Punkten verwarnt. Je nach Schwere des Vorfalls gibt es ein bis drei Punkte. Jeder Punkt wird nach einem Jahr gelöscht. Hat ein Fahrer zu einem Zeitpunkt zwölf Strafpunkte angesammelt, wird sein Punktekonto zurückgesetzt und er für den nächsten Grand Prix gesperrt. Zudem wird eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe eingeführt, deren genaues Reglement noch ausgearbeitet wird.
Sollte ein Fahrer in der Startaufstellung nach hinten versetzt werden, jedoch weniger Startplätze hinter ihm existieren als die Strafe beträgt, so findet die Rückversetzung um die restlichen Startplätze beim nächsten Rennen statt.
Im letzten Rennen werden ab der Saison 2014 für jede Platzierung doppelt so viele Punkte als sonst üblich vergeben. Damit wird zum ersten Mal in der Formel-1-Weltmeisterschaft ein Rennen ausgetragen, in dem das Punktesystem anders als bei allen anderen Rennen der Saison ist.
Ab der Saison 2014 werden Fahrer ihre Startnummer über mehrere Saisons behalten. Die Nummern von 2 bis 99 dürfen von den Fahrern frei gewählt werden. Falls sich zwei Fahrer für dieselbe Nummer entscheiden, hat derjenige ein Vorrecht, der in der vorherigen Meisterschaft am besten platziert war. Die Nummer 1 bleibt dem Weltmeister vorbehalten. Allerdings muss der Weltmeister diese Nummer nicht wählen. Die Startnummer muss sich nicht nur am Fahrzeug, sondern auch klar erkennbar am Helm des Fahrers befinden.
Ursprünglich war geplant, zusätzliche Weltmeisterschaftspunkte an den Fahrer zu vergeben, der die Pole-Position erzielt. Stattdessen wird am Ende einer Saison dem Fahrer, der die meisten Pole-Positions erzielt hat, ein eigens dafür geschaffener Pokal, der sogenannte Pole-Position-Award, überreicht.

Reifen

Die Fahrer erhalten 2014 für die erste halbe Stunde des ersten freien Trainings einen zusätzlichen Reifensatz.
Der Reifenausrüster für die Saison 2014 bleibt Pirelli. Der Vertrag wurde erst im Januar 2014 abgeschlossen und läuft bis 2016. Pirelli hatte zuvor bereits Verträge mit allen elf Teams und der Formula One Administration (FOA) für die Saison 2014 abgeschlossen, die endgültige Entscheidung lag jedoch in den Händen der FIA. Diese hatte sich ursprünglich verpflichtet, nach Ablauf des bis zum Saisonende 2013 laufenden Vertrages mit Pirelli eine neue Ausschreibung durchzuführen. Dessen ungeachtet veranstaltete Pirelli vom 17. bis 19. Dezember 2013 in Bahrain einen Reifentest, an dem Red Bull, Mercedes, Ferrari, McLaren, Force India und Toro Rosso mit ihren 2013er Autos teilgenommen haben.

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